IV. Die Monate vergehen und vergehen.. Und dann der Tag X

Die Monate gingen dahin und der Alltag hatte uns fest im Griff, eigentlich fast zu sehr, denn wir erwarteten ja unser erstes Kind und es sollte ja etwas Besonderes sein. War es für uns eh und wir freuten uns unbändig auf den Tag X aber wir mussten auch den alltäglichen Dross überstehen, der aus viel bürokratischen Grimsgrams und finanziellen Überlegen bestand. Wir waren teilweise überfordert, was uns noch bis zur Geburt bevorstand, sei es die Anmeldung im bevorzugtem Spital oder das Herausfinden der einzelnen Ämter fürs Anmelden des Kindes und so weiter und so fort. Es hörte nicht auf und dennoch hielten wir uns Zeit frei um auch das Schöne, das Positive und das Angenehmere der Schwangerschaft zu genießen.

So nahmen wir uns vor am Abend spazieren zu gehen, wenn die Abende wieder wärmer wurden, da es nicht nur gut für meine Freundin war sondern uns auch gut tat abzuschalten und im Freien über dies und das zu reden. Es hatte etwas Aufbauendes und Therapeutisches. Wir waren viel entspannter und genossen die Zeit zu zweieinhalbt.

Dann kamen auch noch die mehr oder weniger interessanten Termine, die noch vor der Geburt zu besuchen waren, vor allem der ominöse Geburtsvorbereitungskurs, der sich genauso zugetragen hat, wie man es aus Erzählungen und amerikanischen Kitschfilmen kennt. Ein Thema, über das ich einen eigenen Blogpost schreiben könnte, aber der wahrscheinlich änlich klingen würde, wie all die anderen Geschichten, die sich um dasselbe Ereignis drehen. Soviel sei gesagt, nach den unzähligen Stunden an Informationsflut, Gymnastik und Techniken, die bei Geburten angewendet werden könnten und/oder sollten, war ich froh, dass ich wieder daheim war und ausschalten konnte. Dennoch war ich in gewisser Hinsicht froh, es gemacht zu haben und meiner Freundin nahm es ein bisschen die Angst vor der Geburt. So gesehen, ein doch erfolgreicher Vor- und Nachmittag.

Die Wochen zogen dahin und es stand dann auf einmal die Zahl drei vor der Schwangerschaftswoche. Wir waren in den letzten zehn Wochen angekommen, die Tage wurden länger und wärmer, der Bauch wurde runder und förmiger, meine Freundin wurde müder und aufgeregter und der Papa nachdenklich aber auch gespannter auf die neuen Herausforderungen.

Wir bereiteten schlussendlich auch die obligatorische und von allen Seiten empfohlene Geburtstasche vor, die bei einem plötzlichen Blasensprung griffbereit zur Stelle sein musste, damit wir schnell ins Krankenhaus fahren konnten. Alles war vorbereitet, wir waren bereit, aber dann doch nicht, weil wir nicht wussten, was uns bevorstand, ob alles gut gehen würde und ob wir es als junge Eltern schaffen würden.

Aus Monaten wurden Wochen und schlussendlich nur noch Tage, bis der Geburtstermin ganz nahe war. Wir hatten es endlich geschafft, oder besser gesagt fast geschafft. Wir waren dem Ziel so nahe und doch noch so fern, dennoch konnten wir es kaum erwarten.

Dann kam der 11. Juni 2017, ein Sonntag, aber nicht irgendein Sonntag sondern Vatertag, einen Tag nach dem errechneten Geburtstermin, den wir am Vorabend obligatorisch zur Untersuchung im Spital verbrachten, dann aber wieder nach Hause geschickt wurden. Sollte die Ironie des Schicksals mich genau an diesem Tag zum Vater machen oder wird es noch weitere Tage – maximal aber noch neun Tage – dauern? Wir waren an dem Tag bei meinen Großeltern väterlicherseits in Klosterneuburg und begangen den Tag mit Chillen, Sonne und viel Essen und Trinken. Zum Abschluss gab es noch ein Zwicklbier für alle, und genau in dieser Situation geschah es:

Meine Freundin blickte auf, brach in Tränen der Verzweiflung aber auch des Glücks aus und sagte, dass die Fruchtblase geplatzt wäre. Der Tag X schien endlich da aber bis zur Geburt sollte es noch eine kleine Odyssee sein, die ich aber im nächsten Blogpost ansprechen möchte.

Bis dahin, alles Liebe und stay tuned

Euer austrian_familylife – Papa

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