II. Der Beginn des Abenteuers Schwangerschaft

Da waren wir also nun, zwei Studenten, die in spätestens acht Monaten Eltern werden und vor einer Menge Herausforderungen stehen würden. Wir wussten, dass auf uns viele Stunden der Planung, des Redens, des Überdenkens, des Weinens, des Streitens aber auch des Freuens und des aufgeregten Wartens zukommen würden. Dennoch überwog die unbändige Freude darüber, dass wir bald ein süßes Baby in unseren Händen halten würden, das uns auf der einen Seite viel Schlaf und Freizeit kosten, aber im Umkehrschluss umso mehr Liebe und Vollkommenheit zurückgeben würde. Und für dieses Ziel lohnte es sich zu kämpfen und jede Hürde zu meistern.

Was waren nun die nächsten Schritte auf dem Weg bis hin zum Tag X? Der Tag X, bis zu dem es noch ewig wirkte und der allzu fern in der Zukunft lag? Wie sollten wir uns auf diesen vorbereiten? Gab es dazu Ratgeber, sollten wir uns an unsere Eltern wenden oder unseren eigenen Weg gehen und schauen was passiert?

Die Antwort lag irgendwo dazwischen und im Nachhinein – mit einem Abstand von fast zwei Jahren – kann ich sagen, war es auch die beste Entscheidung. Die Mischung aus Informieren, Nachfragen und Selbstfindung in die Materie hatte uns auf den Tag der Geburt und darüber hinaus mehr als gestärkt und uns einigermaßen perfekt darauf vorbereitet.

Der erste große Schritt aber nach der Bekanntgabe der Schwangerschaft war der gemeinsame Besuch beim Frauenarzt, den meine Verlobte nach langwierigem Suchen und Vergleichen ausgesucht hatte. Das lange Abchecken hatte sich definitiv gelohnt, denn auch wenn wir aufgeregt und mit den Nerven am Ende beim Frauenarzt ankamen, verschaffte uns der Warteraum und sein Ambiente ein Gefühl von Ruhe und Entspanntheit, sodass wir uns gleich angenommen und geborgen fühlten. Der Warteraum war esoterisch angehaucht und es roch nach starken aber gut riechenden Räucherstäbchen. Die Wände waren rotorange angemalt, ähnlich wie das Gewand eines Buddhistischen Mönches und die Deko bestand aus einer Mischung aus Buddha-Statuen und orientalisch wirkenden Möbeln. Zur Musik von Katie Melua, die unter anderem „Nine Million Bicycles“ sanft durch die Lautsprecher sang, warteten wir gespannt.

Dann war es also soweit, der Name meiner Verlobten wurde aufgerufen, und wir traten in das Zimmer hinein, das mehr wie ein Wohnzimmer denn wie ein Behandlungsraum aussah. Aber das war uns nur recht, alles was nach Zuhause aussah, konnte uns in dieser Phase der Nervosität helfen. Er stellte sich schließlich vor, wir taten es ebenso und schon ging er auf unsere Fragen ein und erklärte uns, was wir als Eltern machen sollen, müssen und dürfen. In dieser Zeit der Informationsflut blieb der Arzt immer freundlich, wir fühlten uns sicher und verstanden wodurch wir auch einen großen Teil unserer Angst verloren. Das schafft nicht jeder Arzt, er aber schon.

Dann kam die Stunde der Wahrheit, die Untersuchung des Kleinen stand an, und wir wussten weder wie groß er/sie sei, ob er/sie gesund sei und ob es vielleicht doch Zwillinge sein würden? All diese Fragen standen im Raum, doch als der Frauenarzt ansetze und der Ultraschallmonitor anging, sahen wir es, den Fötus, das Wunder, das in wenigen Monaten Teil unserer Familie sein würde. Wir konnten es kaum fassen, so klein aber schon so ins Herz geschlossen. Der Arzt machte einige Untersuchungen, maß penibel alles erkenntliche vom Kleinen ab und kam zum Schluss, dass alles in Ordnung wäre. Darauf folgte eine herzliche Gratulation seinerseits.

Die Erleichterung war groß, dennoch wussten wir, dass noch einige Hürden zu bewältigen sein würden, aber diese eine, die erste Untersuchung, war geschafft. Wie es aber weiter ging, das soll in einem weiteren Blogpost folgen.

Bis dahin, alles Liebe und stay tuned

Euer austrian_familylife – Papa

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