III. Trautes Heim, Glück allein?!

Der erste Besuch beim Frauenarzt war erfolgreich hinter uns gebracht worden, und wir waren überglücklich, dass wir unser erstes Ultraschallbild in Händen halten durften. Es war außer ein paar Schwarzweiß-Schattierungen kaum etwas zu erkennen, dennoch konnten wir erahnen, wo es sich unser kleines Wunder im Körper meiner Verlobten gemütlich gemacht hatte. Von dort aus startete es also den langen Weg bis zur Geburt, der für uns noch in weiter Ferne lag.

Zufrieden und einigermaßen entspannt machten wir uns auf den Weg nach Hause und ließen das Erlebte auf uns wirken.  Doch schon nach ein paar Minuten holte uns der Alltag in einer Geschwindigkeit ein, die gut zu vergleichen ist mit dem Stoß eines Vorschlaghammers, der ohne Rücksicht auf Verluste auf einem einschlägt. Denn gerade als wir uns auf unsere neue Rolle als werdende Eltern einließen, kamen auch schon die dazugehörigen Sorgen und Ängste, die vor uns lagen und die wahrscheinlich jede Mutter und jeder Vater in irgendeiner Form durchmachen mussten. Unsere größte Sorge war nicht nur finanzieller Natur sondern auch wohntechnischer.

Zu jener Zeit, als wir von der Schwangerschaft erfuhren, waren wir beide Studenten, hatten ein kleines Einkommen und lebten in einer kleinen aber feinen Wohnung, die als WG ausgelegt war. Doch war sie auch als Bleibe für eine kleine Familie geeignet oder mussten wir wohl oder übel nach einer neuen Wohnung Ausschau halten?

Ersteres kann nach jetziger Sicht eindeutig verneint werden, da die Raumaufteilung mehr als suboptimal war. Um die Situation zu veranschaulichen, soll eine kleine, erzählerische Führung durch unsere ehemaligen Wohnräume Klarheit schaffen.

Alleine das Betreten unserer Räumlichkeiten war ein kleines Abenteuer, denn man musste in den Hinterhof eines Altbaus gehen, der einen kleinen aber wenig gepflegten Rasen hatte und kaum zum Spielen einlud. Daneben standen Mistkübeln und eine Dachplane, die einen Fahrradparkplatz überdachte. Genau in diesem Hof war unsere Wohnungstür, von der rechts ein und links drei Fenster ausgingen. Betrat man die Wohnung, kam man in einen kleinen Vorraum zu dessen Ende die Tür zum Bad und Klo war. Rechts davon ging es zu einem kleineren Raum, der uns als Schlafzimmer diente. Ging man aber vom Vorraum links weiter, erschien gleich ein länglicher Raum, der sowohl als kleine Spielwiese für das Kind, als auch als Küche diente. Daran anschließend konnte man direkt weiter in das Wohnzimmer gehen, in dem sich der Großteil unseres Alltags abspielte. Er war der am lieblichsten eingerichtete Bereich unserer Wohnung, in dem ferngeschaut aber auch gegessen wurde.

Alles in allem waren es genau 50m2, die uns zur Verfügung standen, dessen Aufteilung aber wenig zufriedenstellend war. Ein weiterer Faktor war aber auch die ständige Dunkelheit, die heftig aufs Gemüt schlug und uns im Winter wenige Stunden Helligkeit bescherte, eine Sonne konnte man in diesem Hinterhof eh kaum erwarten. Wir sehnten uns nicht nur nach einer größeren sondern auch helleren Wohnung, die aber in Wien aufgrund unseres bescheidenen Budgets kaum leistbar gewesen wäre. Als Krönung unserer misslichen Lage mussten wir einsehen, dass unser Bad zu feucht war und der Abzug dafür leider nicht funktionierte, wodurch ein subtropisches bis unangenehmes Klima vom Bad ausging.

Somit hatten wir eine kleine aber für uns ernüchternde Bestandsaufnahme unserer Wohnsituation, die wir aber versuchten in den kommenden Monaten zu verbessern. Wir informierten uns nach billigeren Wohnungen, die ansatzweise unsere Bedürfnisse erfüllten, mussten aber bald erkennen, dass es in Wien leider nicht so einfach war solche zu finden bzw. war nicht garantiert, dass wir sie auch bekommen würden. Probleme über Probleme, aber wir haben es geschafft und jetzt für uns eine optimale Lösung gefunden, mit der wir sehr, sehr gut leben können.

Aber das soll Gegenstand eines weiteren Posts sein.

Bis dahin, alles Liebe und stay tuned

Euer austrian_familylife-Papa

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